Neu­es­tes Schlüs­sel­ex­pe­ri­ment der QuN­ET-Initia­ti­ve erfolg­reich abge­schlos­sen

Ergeb­nis­se des Flug­ex­pe­ri­ments weg­wei­send für den Auf­bau zukünf­ti­ger Quan­ten­net­ze:

Die QuN­ET-Initia­ti­ve, die Tech­no­lo­gien für quan­ten­si­che­re Kom­mu­ni­ka­ti­on ent­wi­ckelt, hat Mit­te Okto­ber ihr neu­es­tes Schlüs­sel­ex­pe­ri­ment erfolg­reich been­det. Im Rah­men eines Flug­ex­pe­ri­ments zwi­schen Ober­pfaf­fen­ho­fen und Erlan­gen fun­gier­te ein For­schungs­flug­zeug (Modell: Dor­nier 228) des Deut­schen Zen­trums für Luft- und Raum­fahrt (DLR) als mobi­ler Kno­ten eines Quan­ten­net­zes. An Bord befan­den sich ver­schie­de­ne Quan­ten­kom­mu­ni­ka­ti­ons­expe­ri­men­te der Pro­jekt­part­ner. Zen­tra­les Expe­ri­ment war die Ankopp­lung eines flie­gen­den Qubits an die Ionen­fal­le im Max-Planck-Insti­tuts für die Phy­sik des Lichts (MPL) in Erlan­gen. Die opti­sche Boden­sta­ti­on – ein mobi­ler Con­tai­ner mit inte­grier­tem Emp­fangs­ter­mi­nal, der soge­nann­te QuBUS – stand auf dem Außen­ge­län­ge und lei­te­te die Quan­ten­zu­stän­de mit­tels Glas­fa­ser in das Insti­tuts­ge­bäu­de des MPL. Ein spe­zi­el­les Track­ing-Sys­tem stell­te sicher, dass das Emp­fangs­ter­mi­nal die Bewe­gung des Flug­zeugs kon­ti­nu­ier­lich nach­ver­fol­gen und die opti­sche Ver­bin­dung sta­bil hal­ten konn­te. Die Kom­pen­sa­ti­on atmo­sphä­ri­scher Tur­bu­len­zen und Stö­run­gen stell­te dabei eben­so eine tech­ni­sche Her­aus­for­de­rung dar wie der Umgang mit Ein­zel­pho­to­nen, deren Erzeu­gung, Detek­ti­on und Wel­len­län­gen­ein­stel­lung höchs­te Prä­zi­si­on erfor­dern.
 
Im Ver­lauf des Expe­ri­ments gelang es den For­schen­den, mehr­fach ver­schie­de­ne Quan­ten­ka­nä­le zwi­schen Flug­zeug und Boden­sta­ti­on zu mes­sen, Pho­to­nen an eine Ionen­fal­le zu über­tra­gen und neue Tech­no­lo­gien zur Quan­ten­schlüs­sel­ver­tei­lung (engl. Quan­tum Key Dis­tri­bu­ti­on, QKD) zu tes­ten. QKD gilt als Schlüs­sel­tech­no­lo­gie für die quan­ten­si­che­re Kom­mu­ni­ka­ti­on der Zukunft, da sie es ermög­licht, kri­ti­sche Infra­struk­tu­ren und sen­si­ble Daten selbst im Zeit­al­ter leis­tungs­star­ker Quan­ten­com­pu­ter zu schüt­zen. Betei­ligt waren For­schen­de des DLR, des Max-Planck-Insti­tuts für die Phy­sik des Lichts (MPL), der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg (FAU) sowie der Fraun­ho­fer-Insti­tu­te für Ange­wand­te Optik und Fein­me­cha­nik (IOF) in Jena und für Nach­rich­ten­tech­nik, Hein­rich-Hertz-Insti­tut (HHI), in Ber­lin. 
 
Die im Rah­men des Flug­ex­pe­ri­ments demons­trier­ten Tech­no­lo­gien mar­kie­ren einen wich­ti­gen Schritt hin zu zukünf­ti­gen Quan­ten­net­zen. Um gro­ße Distan­zen zu über­win­den, sol­len künf­tig Satel­li­ten, Flug­zeu­ge oder ande­re mobi­le Platt­for­men als zen­tra­le Bestand­tei­le sol­cher Net­ze ein­ge­setzt wer­den. Hier gibt es wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Expe­ri­ment.